Delfintherapie 2.0 – ein Zwischenbericht

Aktuell darf Thea bereits ihre zweite Delfintherapie in Curaçao erleben!

Finanziert wurde die Therapie an sich (grob 7000€) über Spenden. Flug, Unterkunft und Verpflegung konnten wir uns glücklicherweise selbst finanzieren, auch weil unser Jüngster dieses Mal noch auf dem Schoß mitfliegen darf! Deshalb haben wir die Chance genutzt und kommen das 2. Jahr in Folge auf diese schöne Insel der Niederländischen Antillen!

3 Wochen sind wir dieses Mal hier – wir reisten am Mittwoch an um noch ein paar Tage zu haben um uns an das Klima und die Zeitumstellung zu gewöhnen!

Leider hat der kleine Bruder aus dem kalten Deutschland eine hartnäckige Erkältung mitgenommen und zu allem Überfluss Thea auch noch angesteckt…so startete sie mit Schnupfen und Husten in die Therapie!

Dennoch ist sie voll dabei und arbeitet richtig hart – das sagen auch ihre Therapeuten Babette, Carolin und Annika!

Im Vorgespräch haben wir Ziele besprochen. Thea wird während der zwei Wochen daran arbeiten den beantragten Kommunikationscomputer mit Augensteuerung bedienen zu können, das heißt Thea arbeitet hauptsächlich an ihrer Kopf- und Rumpfkontrolle! Zudem wird versucht ein Code zu erarbeiten, dass sie im Alltag ohne Computer oder Bildkarten schnell ja oder nein sagen kann. Und der Code soll möglichst eindeutig sein, da wir festgestellt haben dass Menschen die Thea nicht gut kennen ihren Blick auf die Bildkarten nicht so gut deuten können und sehr verunsichert sind. Das Problem wird sich zwar lösen, wenn der Kommunikationscomputer zum Einsatz kommen wird, allerdings wird es immer wieder Situationen geben dass der Computer nicht da ist und da wäre es super wenn Thea rudimentär auch ohne Hilfsmittel kommunizieren kann!

Die Ziele sind festgelegt, jetzt heißt es: auf zu Nubia! Am ersten Tag ist durch das Gespräch so viel Zeit vergangen, dass Thea gleich zu Nubia darf! Neopren angezogen (Thea hat ein tolles warmes Exemplar zum Geburtstag bekommen) und rein ins Wasser!

Und das war eine Wiedersehensfreude. Ganz im Gegensatz zu vor einem Jahr hatte Thea gar keine Angst vor Nubia…warum auch?! Thea legt gleich los und begrüßt Nubia mit einem strahlenden Lächeln und begeisterten Lauten! Und auch Nubia freut sich und zeigt was sie neues gelernt hat, seit wir uns das letzte Mal sahen! Und der Neopren erfüllt alle Erwartungen…ist es Thea das letzte Mal nach 10 Minuten im Meer schon kalt geworden hält sie es jetzt locker 30 Minuten und länger aus!

Dieses Mal genießt Thea vor allem das Schwimmen mit Nubia in allen Variationen. Neben Nubia her, Nubia schiebt sie an den Füßen oder der Brust oder Thea liegt auf Nubias Bauch! Zwischendurch darf Thea sich immer wieder Spiele wünschen (Ball, Ring, Kuss, Kopfstand, Tanzen,…) und ein Code für ja und nein ist auch schnell erarbeitet und kommt dann sofort zum Einsatz! Die Therapeuten fragen Thea ob sie z.B. mit Nubia und dem Ball spielen möchte. Wenn sie ja meint lächelt sie, bei nein schließt sie die Augen und wenn es ihr egal ist reagiert sie einfach gar nicht…das mit dem „egal“ hat Thea selbst eingeführt und es dauerte eine Weile bis wir verstanden haben, dass es ihr manchmal einfach auch völlig wurscht ist welches Spiel gemacht wird-Hauptsache Nubia spielt mit!!!!

Es ist wunderschön zu sehen und von den Therapeuten zu hören wieviel Spaß Thea hat und wie hart sie arbeitet! Und Thea im Kontakt mit dem Delfin zu sehen ist einmalig und jeden Cent wert!!! Vielen Dank an die großzügigen Spender, dass ihr Thea das ermöglicht…sie ist trotz der Erkältung was sie normalerweise ziemlich bedrückt und belastet wirklich fröhlich hier! Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass Thea das ganze hier gesund erleben kann, wir sind dennoch dankbar, dass sie überhaupt zu Nubia kann. Und selbst letzte Woche Mittwoch, als sie aus dem Wasser musste da sie so sehr gehustet hat durfte ich ihre Mama sie am Dock auf den Schoß nehmen und wir haben mit Nubia gespielt! Auch das war ein einmaliges Erlebnis – da Docktag war durfte ihr Zwillingsbruder auch an das Dock und wir haben zu dritt mit Nubia gespielt!

Das Therapiezentrum hat übrigens ein total wertvolles Geschwisterprogramm das Joas besucht und er findet es super! Täglich während der Therapiezeit darf er zum Geschwisterprogramm und erlebt viele tolle Sachen! Außerdem haben sich die Therapeuten und Betreuer eine Schnitzeljagd überlegt: die Prinzessin hat ihre Krone verloren – Thea und Joas müssen jeweils in der Therapie und dem Geschwisterprogramm Puzzleteile suchen oder erarbeiten und am Ende werden wir gemeinsam hoffentlich auf dem Gesamtbild sehen, wo die Krone ist…dafür darf Joas am letzten Tag nochmal mit zur Therapie – wir sind gespannt was die Zwillinge da zusammen puzzeln und ob sie das Rätsel lösen!

Soweit unser Zwischenbericht! Ich hoffe ich konnte einen kleinen Eindruck in die wunderbare Zeit vermitteln die wir und vor allem Thea hier haben!

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal allen Beteiligten – Therapeuten, Praktikanten, Delfintrainern, Fototeam, Büromitarbeiter und last but not least allen Spendern bedanken! Theas Weg ins Leben ist nicht leicht-aber mit soviel Unterstützung trotzdem schön!!!!